Männerriege-Reise 2015
Puschlav

vom 4. bis 6. September 2015
Benno Wechner


Schon wieder ist eine schöne, lustige, eindrucksvolle MR-Reise Geschichte. Peter Rupper, mit Unterstützung von seinem Bruder Urs Rupper und Albert Keller, hatten die drei Tage sehr gut geplant und uns perfekt geleitet.

Der Anreisetag
Um 07:15 trafen sich 15 Männerriegler und Urs Rupper gut gelaunt am Bahnhof Aadorf. Es stand uns eine lange Bahnreise ins Engadin/Puschlav bevor. Zur Aufheiterung standen schon nach dem Umsteigen in Chur zwei kühle Halbeli Weisswein und die nötigen Plastikbecher im Abteil. Zum Glück hatte der Getränkeservice von der RhB noch weiteren Weisswein im Angebot, denn die ersten Flaschen waren im Nu leer getrunken. Natürlich fanden sich auch rasch 4 Jass Freunde. Die humorvollen, faulen Sprüche und Witze aus fast aller Munde, begleiteten uns die ganzen 3 Tage…..




Die Fahrt von Chur via Samaden bis zur Alp Grüm (Bernina Pass) ist landschaftlich ein Erlebnis. Nicht umsonst ist Rhb Strecke ein Welt Kultur Erbe.

Um 12:45 erwartete uns beim Zwischenhalt auf der Alp Grüm ein grosszügig angerichtetes "Plättli", das jeder von uns genoss.



Anschliessend stand eine interessante Kraftwerkbesichtigung auf dem Programm. Nur ein paar Schritte unterhalb der Alp Grüm ist das 90 Jahre alte Wasserkraftwerk "Palü". Dieses wurde uns von zwei kompetenten Angestellten gezeigt und erklärt. Die Führung war eindrücklich. Einzig, was wohl keiner von uns verstand, war, warum ein Kraftwerk, das 100% intakt ist und läuft, wenn der "Schieber" offen ist, aus Kostengründen nur noch sporadisch in Betrieb genommen wird. Die beiden Angestellten durften als Dankeschön ein Geschenk bestehend aus zwei Flaschen Ettenhauser Sängerwein und einem Grappa entgegennehmen.


Nach der Besichtigung war ein Abstieg zur Haltestelle Cavaglia angesagt. Zum Teil ging es steil hinab und die einen spürten bereits ihre "Gebrechen".
Gemütlich liessen wir uns dann von der RhB durch die schöne Gegend bis nach Brusio fahren.
Um 18:00 angekommen erwartete uns bereits ein Publi Car, welches max. 16 Personen aufnehmen konnte. Zur Erinnerung: Wir waren 16 Personen. Einfach super organisiert von Peter Rupper!

Die Fahrt hinauf nach Piax dauerte ca. 30 Min. Nicht allen war es wohl dabei, denn die Strasse (nein, es war eher ein Natur-Weg) war schmal, mit vielen engen Kurven. Einige konnten trotzdem den Blick ins Tal geniessen. Zum Glück war der Chauffeur solche Strecken gewohnt und hat uns sicher hinaufbefördert. Ab Piax gab es für alle noch einen 20 - 30 Min. Fussmarsch bis zur Unterkunft San Romerio. Die einen rochen wohl schon das Bier, denn obwohl es steile Passagen hatte, war das Tempo rasant.
Urs Rupper organisierte für uns alle ein Bier, das wir noch vor dem Unterkunftsbezug im Freien genossen.



Das Abendessen, ein 4-Gänger mit Polenta und Geschnetzeltem als Hauptgang, mundete köstlich. Anschliessend verbrachten wir den Abend mit Schieber- oder Molotov-Jass und haben uns sehr amüsiert, obwohl sich der Alkoholkonsum in Grenzen hielt.



Tag 2
Der Start für die geplanten Wanderrouten war bei Saoseo im Val da Camp, oberhalb von Sfazù. Um dorthin zu gelangen, ging es zuerst wieder ins Tal. Das heisst, zuerst 20 Min. Fussmarsch bis zum Publi-Car, dann mit dem Publi-Car den schmalen und steilen Weg hinunter nach Brusio. Kurz nach Poschiavo wieder ein schmaler und steiler Weg hinauf bis zum Rifugio Saoseo (1973m). Nach 1 Std. Puli-Car freuten sich alle auf die bevorstehende Wanderung.





Es gab 3 Varianten. "Small" ca 1,5 Std, "Medium" ca 3 Std und "Large" ca 4,5 Std. Die erste Etappe gingen noch alle zusammen. Von Saoseo in ca. 30 Minuten durch eindrückliches Bergsturzgebiet zum verwunschenen, tiefblauen Lago di Saoseo. Dieser herrliche Anblick gibt einem das Gefühl 1 Mio. Jahre in der Vergangenheit zu sein.
Die Gruppe "small" ging von hier aus ohne grossen Höhenunterschied via Camp wieder zurück ins Rif. Saoseo. Dort genossen sie das Mittagessen im Restaurant.
Die Anderen wanderten vorbei an zwei kleinen Weihern, zum 150 m höher gelegenen und etwas grösseren Lagh da Val Viola (2159m). Dort gab es eine kurze Pause. Einen halben Becher Rotwein für jeden (den Bruno Gmünder mit schleppte), stärkte alle schon ermüdeten Geister.



Die Gruppe "medium" wanderte von hier aus rund um den See und dann durch ein weiteres Bergsturzgebiet zurück zum Rif. Saoseo. Dort trafen sie sich mit der Gruppe "small" und genossen das verdiente Bier.
Die Gruppe "large" wanderte vom Lagh da Val Viola auf den 370 m höher gelegenen Pass da Val Viola (2528m). Es waren steile Wege zu erklimmen und das Erstaunen war gross, denn es kamen ihnen plötzlich zwei Mountain Biker entgegen. Auch diese Gruppe kehrte zurück ins Rif. Saoseo. Einzelne waren von der grossen Anstrengung etwas angeschlagen. Doch ein grosses Bier und ein Kräuterschnaps halfen jedem rasch wieder auf die Beine.
Um 15:00 holte uns das Publi-Car wieder ab. Ein paar Verwegene liessen es sich jedoch nicht nehmen, schon eine knappe Stunde vorher ins Tal zu wandern. Allerdings nur die Hälfte der Strecke. Das Timing stimmte perfekt, so dass sie zur rechten Zeit an den Weg zurückfanden, an dem sie das ins Tal fahrende Publi-Car mitnehmen konnte.


Zurück in San Romerio (mit Publi-Car wieder hoch und 30 Min. laufen) erwartete uns eine Wein Degustation, die uns Herr Zanolari von der Firma Plozza Vini sehr kompetent und lehrreich vorführte. Jetzt weiss jeder von uns, dass die Veltliner Weine manuell mit 1200 Std. Arbeit pro Ha produziert werden. Das erklärt auch, warum eine Flasche Passione Sforzato di Valtellina CHF 45.- kostet und was den Wert einer 150 cl Flasche eines 24K für CHF 480.- rechtfertigt.
Das anschliessende Abendessen (wieder ein 4-Gänger) mit Capuns als Hauptgang mundete vorzüglich. Wie am Vorabend hatten wir Spass beim Molotov-Jassen und gegen Mitternacht war die müde Schar schon wieder im Massenlager am Schnarchen.

Tag 3
Nach der Verabschiedung vom Hüttenwart Dino, wanderten wir ab 09:00 mit Sack und Pack in ca 2,5 Std von San Romerio nach Poschiavo hinunter. Nochmals ein paar Blicke mit der herrlichen Aussicht ins Tal und auf den Lago di Poschiavo.



Bevor der Zug um 12:23 abfuhr, genossen viele in der Pizzeria eine feine Pizza oder Spaghetti mit genügend Bier dazu.
Die Heimfahrt war exakt in umgekehrter Reihenfolge wie die Hinfahrt. Der Humor blieb uns auf der ganzen Strecke erhalten, auch wenn einige zwischendurch ein Nickerchen nötig hatten. Um 18:24 kamen wir in Aadorf an.



Vielen Dank an Peter Rupper für die gute Vorbereitung und die gelungene, zum Glück regenfreie Durchführung der MR-Reise 2015.