Dia Show

Männerriege-Reise 2012
Berneroberland "Grindelwald"

vom 15. bis 16. September 2012
Jürg Howald


Dieses Jahr war das Berner Oberland das Ziel unserer Männerriegereise, und zwar die Region um Grindelwald. Bei gutem Wetter und unter besten Voraussetzungen konnte die Reise mit Bus in Angriff genommen werden.

Abfahrt war um 07.30 Uhr angesagt, und nachdem Franz die vergessenen Stöcke schnell geholt hatte, konnte die Reise definitiv gestartet werden. 13 Männerriegeler hatten sich angemeldet. In Aadorf wurde noch Ernst abgeholt und ab ging die Fahrt Richtung Winterthur, dann auf der Autobahn über Zürich, Luzern, Brünig mit Ziel Grindelwald und Kaffeehalt in Kaiserstuhl, am Ende des Lungernsees (in Fliessrichtung des Wassers gesehen). Nach Kaffee und Gipfeli ging‘s gestärkt weiter und am Horizont konnte man schon die Grenze von Bewölkung zu blauen Himmel erkennen.

Da noch nicht so ganz klar war, wo man die Wanderung starten sollte, wurde auf Anregung von Albert beschlossen, diese auf der Grossen Scheidegg zu beginnen. Nach einem Reservations-Telefon für das Postauto von Grindelwald hinauf zur Scheidegg war die Sache geritzt, zumal am selben Tag noch die Käseteilung stattfand.

So etwa gegen 11.00 Uhr wurde Grindelwald erreicht. Bis zur Abfahrt des Postautos um 12.04 Uhr hatten einige Zeit sich einen Umtrunk zu gönnen, während andere noch mit dem Reparieren der Hintertüre des Busses beschäftigt waren.

Gegen 12.00 Uhr waren alle wieder zurück am Bus-Terminal, aber wir waren nicht die Einzigen. Das mittlerweile wunderbare Wetter hatte auch andere angelockt. Doch nach Anforderung von 2 zusätzlichen Bussen ging`s die enge Strasse hinauf zur Grossen Scheidegg (1961 m). Oben angekommen wurde das an den Ständen angebotene Raclette erdauert und nach Erhalt ausgiebig genossen. Natürlich mit einem Schluck guten Weisswein.

Um 13.30 Uhr war Start zur Wanderung über die First (2168 m). Alle waren schon unterwegs, nur Bruno G. wartete unten beim Restaurant noch auf den Start, welcher nach Zurufen von oben auch von ihm, halt etwas später, unter die Füsse genommen wurde. Auf der First angekommen, gab`s Zwischenhalt mit Umtrunk für die Einen, mit Vesper aus dem Rucksack im Freien für die Anderen. Weiter ging`s dann Richtung Bachalpsee (2265 m), wo wir am Ufer rasteten. Da kam eine junge deutsche Touristin und steckte den Finger prüfend ins Wasser. Wir unisono: Da kann man auch baden. Gute Idee meinte diese, holte den Bikini aus dem Rucksack und zog sich mangels Kabinen in der Öffentlichkeit um und stieg langsam ins Wasser. Jetzt wurde das Ego von Ernst arg strapaziert. Unter unseren anfeuernden Rufen zog auch er die Badehose an und mit Kopfsprung war er gefühlte 0.65 Sekunden früher im Wasser. Prustend machten die beiden inige Züge, um dann schnell wieder an Land zu krabbeln. Das Ganze wurde dann auch von allen Anwesenden beklatscht und dem sehr kalten Wasser entsprechend gewürdigt.

Nach diesem Zwischenhalt wurde der Weg hinunter zum Berghaus Waldspitz (1919 m) angetreten, wo Franz die Übernachtung reserviert hatte. Auf der Veranda konnten bei angenehmer Temperatur die restlichen Sonnenstrahlen genossen und die Aussicht auf Gipfel und Höhen bewundert werden, bevor das Massenlager bezogen wurde.

Um 19.00 Uhr konnte das Nachtessen eingenommen werden. Vorab ein Salat, dann selbstgemachter Hackbraten mit Kartoffelstock, dazu grüne Bohnen und zum Dessert eine Creme, welche mit ganz langen Löffeln serviert wurde. Nach dem Kaffee ging dann die Post ab. Diejenigen, welche den Jass dem „Eiern“ vorzogen, hatten Mühe sich zu konzentrieren, war doch das Gejohle der Übrigen zeitweise enorm. So laut, dass der Wirt zu fortgeschrittener Stunde auf die oben Schlafenden aufmerksam machte und um etwas mehr Ruhe bat. Aber lustig war`s alleweil. So gegen Mitternacht war auch für die Letzten Schluss und nahmen die gefühlten 60 Stufen ins Massenlager in Angriff. Nach übereinstimmenden Angaben aller Beteiligten kann von einer ruhigen Nacht ausgegangen werden. Keine gröberen Schnarcher, Erwin hatte separates Kämmerchen zur Verfügung, oder andere Störfaktoren, welche die wohlverdiente Ruhe störten.

Tagwache am Sonntag war fliessend. Herrliches Wetter, mit stahlblauem Himmel erwartete uns. Um 08.00 Uhr sassen alle um den langen Tisch zum Frühstück. Nach dem Gruppenfoto teilte sich die Schar. Etwas mehr als die Hälfte (Bruno S., Beno, Armin, Walti, Dölf und Erwin) wanderten zur Bussalp (1792 m) und fuhren nach dem Mittagessen mit dem von Albert weiter unten parkieren Bus nach Wilderswil, um auf die anderen 6 Wanderer zu warten. Albert selber fuhr mit dem mitgeführten Fahrrad hinunter Richtung Thun und später mit der Bahn zurück in den Thurgau.

Die restlichen 6 Männerriegeler (Bruno G., Ernst, Christian, Paul, Franz und Jürg) marschierten um 08.45 Uhr los mit dem Ziel Schynige Platte (2068 m). Doch zuerst ging‘s wieder hinauf zum Bachalpsee, und wen wundert‘s, Ernst musste wieder baden gehen. Unter vorgehaltener Hand wird gemunkelt, dass er unter einer mysteriösen Bergseephobie leidet. Auch diese Einlage wurde von den zahlreichen Wanderern reichlich beklatscht.

Weiter ging die Wanderung aufwärts bei nun schon warmer Temperatur mit Zwischenziel Faulhorn (2682 m). Oben angekommen konnte bei besten Sichtverhältnissen das prächtige Panorama bewundert werden. Nebelmeer im Osten und Norden. Gigantische Kulisse mit Eiger, Mönch und Jungfrau im Süden, westwärts das Mittelland mit der Jurakette. Einfach phantastisch.

Nach der Pause übernahm Christian die Spitze und alle mussten/durften über den etwas steilen und ruppigen Grat hinunter auf den Wanderweg absteigen zum nächsten anvisierten Zwischenhalt beim Berghaus Mändlenen. Unterwegs machten wir noch Mittagspause und erleichterten Brunos und Franzens Rucksack um je 7.5 dl und der von Ernst wurde um einen etwas zu grossen Brocken Stein beladen. Es lugte jedoch noch ein Stück hervor und das wurde von ihm (leider) bemerkt. Frisch gestärkt wanderten wir weiter und beim Berghaus Mändlenen gönnten wir uns einen Zwetschgen-Luz und einige kauften sich noch eine Dose mit Munggen-Salbe. Es gab Dosen mit rotem und blauem Deckel. Die mit blauen fanden mehr Anklang, was doch zu einigen kernigen Kommentaren führte.

Weiter ging’s nun recht zügig und mit aufgeräumter Stimmung „hinab und hinauf“ Richtung Schynige Platte. Da an einigen schattigen Stellen noch Schneereste lagen, gab‘s auch noch kleinere Schnee-ballschlachten. Schon in Sichtweite des nicht mehr fernen Zieles machten wir eine letzte kurze Rast, mit herrlichem Blick bolzengerade hinunter zum Brienzer- und Thunersee. Auf Wunsch von Franz durften wir noch den Panoramaweg rechtsherum geniessen. Um 15.45 Uhr war der Bahnhof auf der Schynige Platte erreicht. Dort konnten wir gerade in eine zur Abfahrt bereiten Zugkomposition einsteigen und die 52 Minuten dauernde Fahrt, zwar etwas müde und durstig, hinunter nach Wilderswil geniessen. Hier trafen wir uns mit den anderen beim am Bahnhof gegenüberliegenden Restaurant, um diese Wanderung bei einem grossen Bier zu besiegeln.

Alsbald wurde die Heimfahrt angetreten. Wieder über den Brünig, via Luzern zurück in die Ostschweiz. Da über Radio viel Verkehr mit Stau gemeldet wurde, beschlossen wir auf Anregung von Armin, der uns eine Pizzeria in Sarnen vorschlug, dort das Nachtessen einzunehmen, statt diese Zeit im Stau zu verbringen. Dank dieser eleganten Lösung erreichten wir Ettenhausen problemlos um ca. 20.45 Uhr.

Eine gelungene, gut organisierte Reise fand ihr Ende. Auch Dank des wunderbaren Wetters und der guten Stimmung unter den Teilnehmenden wird diese Reise sicher noch lange in guter Erinnerung bleiben. Ein herzliches Dankeschön dem Organisator Franz und einen grossen Applaus den Chauffeuren Franz, Dölf und Armin , dass sie uns sicher wieder nach Hause gebracht haben.